Freitag, 23. Januar 2009

Wir sind umgezogen!

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Donnerstag, 22. Januar 2009

Porsche unbeeindruckt von Kurzarbeit bei VW

Wer hätte gedacht, dass der Sportwagenhersteller Porsche jemals der größte Autobauer Europas sein würde. Die deutschen Edel-Karossen sind ja doch eher für die Oberschicht geeignet. Und doch ist das schwäbische Unternehmen seitdem es mehr als 50 Prozent der Anteile an Volkswagen besitzt das neue Schwergewicht am europäischen Autohimmel.

Damit endet die Ära schwäbischer Bescheidenheit endgültig. Von dieser kann auch kaum mehr gesprochen werden, denn Porsche fuhr im letzten Jahr, der Finanzkrise zum Trotz, mehr Gewinn als Umsatz ein. Dieses Kunststück gelang Wiedeking und Co. nur durch große Spekulationen an den Finanzmärkten, die dem Konzern große Gewinne einbrachten.

Die neue Stellung in der Wirtschaftswelt läutet Porsche standesgemäß ein. Während die Tochtergesellschaft Volkswagen Kurzarbeit anmeldet, eröffnet „Mutter“ Porsche ein Museum der Superlative. Das 5.000 Quadratmeter große Porsche-Museum soll die Geschichte des traditionsreichen Autoherstellers erzählen. Geplant wurde der Bau zu besseren Zeiten, als die Finanzkrise noch in weiter Ferne lag. Doch jetzt wirkt die Eröffnung mitten in der großen Autokrise geradezu provozierend. „Schaut her uns kann die Finanzkrise nichts anhaben“, scheint der 35.000 Tonnen-Koloss zu rufen.

Doch selbst für die wohlhabenden Süddeutschen sind die Kosten von 100 Millionen Euro viel Geld in diesen schwierigen Zeiten. Porsche hat zwar dank eines Gewinns von 8,6 Milliarden Euro ein dickes Polster, doch es weiß keiner, ob nicht auch sie wegen der Anteile an VW Probleme bekommen könnten. Da mutet die Eröffnung des Museums mitten in einem Wohn- und Gewerbegebiet in Stuttgart schon pompös an, vor allem wenn nebenan Daimler und alle möglichen Autozulieferer seit Wochen Kurzarbeit praktizieren.

Für Porsche kein Grund auf ein solches Museum zu verzichten. Die Krise sei kein Argument gegen ein tolles Museum.

Der Hofnarr denkt, dass der Zeitpunkt der Eröffnung sicherlich sehr ungünstig ist. Allerdings ist das Projekt seit vielen Jahren geplant und somit noch ein Relikt aus besseren Zeiten. Porsche ist wohl der einzige Autogigant, der sich (noch) einen solchen Luxus leisten kann. Trotzdem bleibt vor allem bei den Mitarbeitern von VW, die Angst haben ihren Job zu verlieren, ein fader Beigeschmack.

Montag, 19. Januar 2009

Landtagswahl in Hessen: Pressestimmen und Reaktionen

Wie schon bei den Wahlen in Bayern und den USA bereitet Hingesehen für Euch alle wichtigen Reaktionen der Journaille und Politiker zeitnah und übersichtlich auf.

Süddeutsche: "[Münteferings] Botschaft: Der Schäfer-Gümbel kann nichts dafür. Er habe (...) "herausgerissen, was herauszuholen war". Ihm gehöre die Zukunft."

FAZ: „In Hessen wiederholte sich in noch größerem Ausmaß, was in der bayerischen Landtagswahl eingeleitet worden war: die Wanderung der bürgerlichen Stammwählerschaft weg von der traditionellen Volkspartei Union hin zur liberalen Klientelpartei.“

Spiegel: „[Kochs] 37-Prozent-Schlappe ist nur dank der starken FDP ein Sieg.“

taz:
„Jetzt ist Koch wieder da. Zwar (sic) braucht Koch die Hilfe der erstarkten FDP, die ihr Glück schon nach der Prognose kaum fassen kann. (...) Die Sektgläser klirren.

Zeit: "Damit gewinnt die FDP auch in der Bundespolitik an Einfluss. Denn durch die neue schwarz-gelbe Koalition in Wiesbaden verschieben sich die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat. Die Große Koalition hat dort keine Mehrheit mehr, sondern ist auf die Zustimmung der Landesregierungen angewiesen."

Welt: "Nach einem Jahr als geschäftsführender Ministerpräsident gewinnt Roland Koch die Mehrheit zurück. Der Sieger des Abends ist er trotzdem nicht. Denn das schlechte Ergebnis des Vorjahres konnte Koch nur knapp verbessern. Dennoch ist die Hessen-Wahl ein Grund zur Freude – vor allem für die Bundes-CDU."

Reaktionen der Politiker

Hessens Ministerpräsident Roland Koch: "Die 'hessischen Verhältnisse' gibt es nicht mehr."

Andrea Ypsilanti
nach ihrem Rücktritt als Fraktions- und Landesvorsitzende: "Ich resigniere nicht."

FDP-Chef Guido Westerwelle: "Ein Auftakt nach Maß für Deutschland. (...) Ein großer Tag für Hessen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel über die FDP auf Bundesebene: "Sie kann die Oppositionsrolle nicht mehr so spielen wie bisher".

SPD-Chef Franz Müntefering: "Das ausgesprochen schlechte Ergebnis ist ein Denkzettel an die SPD für das Jahr 2008. Insofern ist das Ganze reparabel."