Donnerstag, 23. Oktober 2008

Professoren sind auch nur Menschen!

Die Erkenntnis, dass Professoren auch nur Menschen sind, ereilte mich als Student bereits in der ersten Vorlesung. Und das obwohl vor Beginn des Studiums Professoren für mich als Schüler gerade zu als Götter galten: „Elite des Bildungswesens“, „wandelnde Lexika“, „erhaben über jeden Fehler“. Meine Illusion verflog allerdings schnell. Nach ein paar Vorlesungen heißt es unter Studenten schon nicht mehr respektvoll „Professor XY“, sondern „der XY“ – genau wie damals mit den Lehrern. Doch eines ist anders als in der Schule.


Lehrer befinden sich in Rangordnung klar über den Schülern, was manche diese auch gerne deutlich spüren lassen. Das Verhältnis Professor/Student ist dagegen viel mehr auf Augenhöhe. Als Student fühlt man sich sofort im großen „Klub der Akademiker“ akzeptiert. Man hat das Gefühl ernst genommen zu werden und nicht mehr der kleine Schüler zu sein, der dem Lehrer ja sowieso in jeglicher Hinsicht unterlegen ist. Mitforschen und Mitdenken wird an der Universität groß geschrieben.

Obwohl Dozenten über großes Wissen verfügen müssen und bereits eine langjährige wissenschaftliche Karriere durchlaufen haben, wird schnell klar, dass sie trotzdem viel gemein haben mit dem „normalen“ Mann von der Straße.

Klar wurde mir dies sofort in den ersten Vorlesungen. Thema: Literaturempfehlung. Eine neue Präsentationsfolie erscheint. Mehrere Buchtitel zum Fachbereich. Auffällig ist, dass der Name des Autors vom obersten Buch meist der des dozierenden Professors ist. Die Dringlichkeit der Kaufempfehlung des eigenen Werkes variiert jedoch von Fach zu Fach. Von „ich empfehle ihnen dringend, MEIN Buch zu kaufen…“, über „Ich orientiere mich in meinen Vorlesungen natürlich an meinem Buch…“ empfehlen viele ihre Bücher überschwänglich. Immerhin ist dies ein netter Nebenverdienst. Naja ich und viele andere wohl auch würden vermutlich dasselbe tun, hätte man ein Buch geschrieben.

Professoren sind auch nur Menschen wie du und ich…

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