
Damit endet die Ära schwäbischer Bescheidenheit endgültig. Von dieser kann auch kaum mehr gesprochen werden, denn Porsche fuhr im letzten Jahr, der Finanzkrise zum Trotz, mehr Gewinn als Umsatz ein. Dieses Kunststück gelang Wiedeking und Co. nur durch große Spekulationen an den Finanzmärkten, die dem Konzern große Gewinne einbrachten.
Die neue Stellung in der Wirtschaftswelt läutet Porsche standesgemäß ein. Während die Tochtergesellschaft Volkswagen Kurzarbeit anmeldet, eröffnet „Mutter“ Porsche ein Museum der Superlative. Das 5.000 Quadratmeter große Porsche-Museum soll die Geschichte des traditionsreichen Autoherstellers erzählen. Geplant wurde der Bau zu besseren Zeiten, als die Finanzkrise noch in weiter Ferne lag. Doch jetzt wirkt die Eröffnung mitten in der großen Autokrise geradezu provozierend. „Schaut her uns kann die Finanzkrise nichts anhaben“, scheint der 35.000 Tonnen-Koloss zu rufen.

Für Porsche kein Grund auf ein solches Museum zu verzichten. Die Krise sei kein Argument gegen ein tolles Museum.
Der Hofnarr denkt, dass der Zeitpunkt der Eröffnung sicherlich sehr ungünstig ist. Allerdings ist das Projekt seit vielen Jahren geplant und somit noch ein Relikt aus besseren Zeiten. Porsche ist wohl der einzige Autogigant, der sich (noch) einen solchen Luxus leisten kann. Trotzdem bleibt vor allem bei den Mitarbeitern von VW, die Angst haben ihren Job zu verlieren, ein fader Beigeschmack.
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