Freitag, 2. Januar 2009

Konjunkturpaket zeigt erste Wirkung: DSL für alle

Die Telekommunikationsbranche könnte der erste Wirtschaftszweig sein, der von dem neuen Konjunkturpaket profitiert. Über Details des Pakets wird noch gestritten, doch es gilt als sicher, dass der Ausbau des DSL-Netzes vorangetrieben werden soll. Denn vor allem auf dem Land sind schnelle Internetschlüsse eine Seltenheit. Während in der Stadt große DSL-Pakete mittlerweile zum Standard gehören, müssen sich Menschen außerhalb der Ballungsgebiete noch mit geringen Geschwindigkeiten weit unter DSL 2000 zufrieden geben. Momentan haben rund fünf Prozent der deutschen Haushalte gar keine Möglichkeit mit „Highspeed“ im World Wide Web zu surfen. Doch es geht nicht nur um die ländlichen Gebiete, sondern auch um städtisches Terrain, das jetzt mit neuen Glasfaserkabeln ausgestattet werden soll. Diese neue Technologie ermöglicht eine noch viel schnellere Geschwindigkeit.

Bisher ist der größte Teil des Kabelnetzwerks, das für die Verbreitung von DSL benötigt wird, in Händen der Telekom, die dieses an andere Anbieter vermietet oder selbst anbietet. Noch immer profitiert die Telekom von ihrer ehemaligen Monopolstellung. Doch das könnte sich jetzt ändern. Die Konkurrenz des ehemaligen Staatskonzerns, die sich im Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) zusammengeschlossen hat, will verhindern, dass der Telekommunikations-Riese den Großteil der kommenden Subventionen abgreift und kontert mit einem Gegenangebot: "Wir machen das im Vergleich zur Telekom in der Hälfte der Zeit, mit höherer Internet-Zugangsgeschwindigkeit und deutlich billiger", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner der "Financial Times Deutschland". Der Verbund bringt sich mit diesem Schreiben an Angela Merkel in klare Angriffsposition. Das dürfte dem Vorstandsvorsitzenden der Telekom, Réné Obermann, nicht gefallen.

Momentan wird nur rund ein Prozent aller Haushalte pro Jahr neu ans Netz angeschlossen. Das geht schneller sagen die Telekom-Konkurrenten. Dass dies durchaus stimmt, zeigt der Blick aufs Ausland: In der EU schließt die Telekommunikationsindustrie jedes Jahr rund 2,5 Prozent der Haushalte an das Glasfasernetz an, in den USA sind es sogar zehn Prozent. In Südkorea haben schon jetzt zwei Drittel der Haushalte Zugang zum schnellen Internet, in Japan sind es sogar 84 Prozent. Dort finanzieren meistens die Regierungen die Glasfasernetze. In Deutschland übernimmt der Staat mit Hilfe kommender Subventionen Teile der Finanzierung.

Der Hofnarr
denkt, dass ein wenig mehr Konkurrenz der Telekom nur gut tun kann. Am Ende profitiert dadurch der Verbraucher. Durch mehr Wettbewerb sinken die Preise bei gleichzeitig mehr Leistung. Die Erweiterung des Glasfasernetzes ist ein notwendiger Schritt, um Deutschlands Infrastruktur zu stärken. In einem „High-Tech“-Land sollte DSL für jedermann mittlerweile selbstverständlich sein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ist doch komisch, die VATM Bosse haben sich bisher nicht für unversorgte Gebiete interessiert und uns kalt abblitzen lassen und jetzt, wenn die Regierung Geld locker mmachen will sind sie plötzlich da und können alles besser, schneller und billiger - Riecht hier etwa jemand Profit? Ich denke, jetzt wo die Streiterei losgeht werden sich wieder alle um Kleinkrieg kümmern und der Ausbau wird auf der Strecke bleiben. Wir sind ja blos auf dem Dorf!
Ein Unversorgter!