Freitag, 7. November 2008

Kommentar: Nachtrag zu Lewis Hamiltons WM-Titel

Fast wäre es im Trubel der US-Wahlen bei uns untergegangen, dabei hat das letzte Rennen der diesjährigen Formel 1-Saison wahrlich nicht an Attraktivität und Spannung gegeizt. In einem packenden Schlusslauf, der erst ganz gegen Ende - wortwörtlich auf den letzten Metern - entschieden wurde, sicherte sich der Brite Lewis Hamilton den begehrten Titel.


Sein hartnäckigster Konkurrent Felipe Massa (Ferrari) lag unangefochten auf Platz Eins, was Hamilton herzlich egal sein konnte, da ihm auch der fünfte Rang zur Weltmeisterschaft genügen würde. Wenige Runden vor Schluss setzte dann der Deutsche Sebastian Vettel zum Überholmanöver an und ließ den designierten Titelträger alt aussehen - Riesenjubel bei Ferrari! Der hielt sogar so lange an bis Massa ins Ziel fuhr, im Glauben nicht nur den Sieg seines Heim-Grand-Prix in Brasilien, sondern die Gesamtwertung gewonnen zu haben.

Dann begann es allerdings wie aus Kübeln zu regnen: Kein Problem für das Gros des Felds, das auf Regenreifen getauscht hatte. Nicht so bei Timo Glock, der auf Trockenreifen immer langsamer wurde und so letztendlich von Vettel und Hamilton überholt wurde. Als Fünfter erreichte der McLaren-Mercedes-Pilot somit den Sieg, den er erst im Vorjahr mit dem gleichen Vorsprung noch verspielt hatte. Damals war es sein erstes Jahr im F1-Zirkus gewesen.

Lewis Hamilton ist mit 23 Jahren der jüngste Weltmeister in dieser Kategorie des Motorsports. Neben Barack Obama sorgte also ein weiterer Farbiger für ein Novum und weltweite Schlagzeilen. Das Schönste daran: Im Großteil der Bevölkerung wird dieser Umstand mittlerweile als absolute Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Martin Luther Kings Traum war noch nie so nah an der Realität wie zurzeit.

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