Freitag, 28. November 2008

Die Lösung aller Probleme: Ackermann als Retter

Deutschland und der Welt droht eine Rezession - naja eigentlich ist sie schon da. Die Kurse der Aktien sind auf Tauchgang und eine Besserung ist nicht wirklich in Sicht. Banken und Anleger sind verunsichert. Der Hofnarr hat da eine ideale Lösung zur Wiederbelebung der Märkte gefunden.

Als durchsickerte, dass Obama den New Yorker Notenbank-Chef Timothy Geithner zu seinem Finanzminister machen wird, stieg der Dow Jones um rund sechs Prozent. Den Händlern gefiel die Aussicht, bald quasi einen aus ihren eigenen Reihen im Schalt- und Kontrollorgan der Wirtschaft zu wissen. Der Notenbanker sorgte für Vertrauen an der Börse. Man hofft, dass der baldige Finanzminister die richtigen Schnritte zur Bekämpfung der Krise einleitet. Sprich reichlich Subventionen und Rettungspakete für die Wirtschaft.

Als am 11. März 1999 Oskar Lafontaine von seinem Posten als Finanzminister zurücktrat schnellten die Kurse in Frankfurt um sieben Prozent nach oben. Die Börsenmakler waren erfreut, weil sie hofften mit ihm würde auch die teils wirtschaftsfeindliche Politik enden. Der linke Politker hatte versucht mit hohen Steuern eine Umverteilung in gang zu bringen. Dies hatte den Unternehmen natürlich überhaupt nicht geschmeckt.

Mit Hilfe dieser beiden Phänomene kam mir die Idee, ein Szenario für die Bundesrepublik zu entwickeln, das vielleicht die Lösung für alle Finanzprobleme sein könnte: Peer Steinbrück tritt zurück, sein Nachfolger wird Josef Ackermann, jetziger Chef der deutschen Bank. Das ist zwar keine Notenbank, trotzdem dürfte Ackermann von den Märkten wie ein Heilsbringer gefeiert werden. Steuersenkungen und freie Bahn für die Wirtschaft? Vielleicht gar keine Steuern mehr? Hohe Aktienkurse wären vorprogrammiert.

Das alles wird jedoch wohl nicht mehr als ein feuchter Traum der Wirtschaft bleiben. Erst einmal ist Steinbrück nicht mit Lafontaine zu vergleichen, da jener im Vergleiche eine viel wirtschaftfreundlichere Politik betreibt. Desweiteren hatte der Geithner-Effekt keine langfristige Wirkung und verpuffte nach einigen Tagen wieder. Die Schwierigkeiten der Bank, Autobauer und Zulieferer verschwänden leider auch mit „Super-Joe“ nicht.

Aber man darf ja noch träumen…

Donnerstag, 27. November 2008

Comeback von Peter Hartz gescheitert

„Hartz IV“ kennt ja mittlerweile jeder. Der Begriff ist ein Synonym für Arbeitslosengeld geworden. Man vergisst oft, warum dieser Begriff überhaupt verwendet wird. Namensgeber ist Peter Hartz, der als Vorsitzender einer von Bundeskanzler Gerhard Schröder eingesetzten Kommission im Jahr 2002 das Konzept für die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II entwickelte, das nun nach ihm benannt ist.


In die Schlagzeilen geriet der ehemalige VW-Arbeitsdirektor 2005, als er im Rahmen der Schmiergeldaffäre des Konzerns zu zwei Jahren Bewährung und einer Geldstrafe von 576.000 Euro verurteilt wurde. Er selbst hatte sich auf Firmenkosten mit einer brasilianischen Prostituierten amüsiert. Seinem Kumpel Klaus Volkert, damaliger Chef des Betriebsrats, hat er insgesamt zwei Millionen Euro aus Kassen von Volkswagen gezahlt.

Jetzt stand der geborene Saarländer kurz vor einem Comeback in der Öffentlichkeit. Am Donnerstag wollte er in Saarbrücken ein Konzept zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit vorstellen. Doch aus dem Pressetermin wurde nichts, die Präsentation des neuen Hartz-Modells wurde kurzfristig abgesagt. Grund der Absage war offenbar „massiver politischer Druck“, wie der Leiter der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, Otto-Werner Schade, am Donnerstag in Saarbrücken sagte.

Vorab gab es bereits diverse Aufschreie, die empört waren über das Comeback des verurteilten Straftäters. Schade (passender Name), der das Konzept zusammen mit Hartz entwickelt hatte, ist enttäuscht: „Ich hatte nicht gedacht, dass wir in eine Situation kommen, wo es mehr um die Person und um Eitelkeiten geht, als um die Sache.“

Ein Hartz V wird es also wohl nicht geben.

Der Hofnarr findet dies nicht schade. Peter Hartz darf sich nicht wundern. Das Vertrauen der Regierung und Öffentlichkeit hat er durch seine Eskapaden verspielt. Nun muss er wohl mit seiner, bestimmt sehr bescheidenen, Rente ein Dasein im Schatten der Öffentlichkeit fristen. Mir kommen die Tränen… Sein Name in einem allgegenwärtigen Begriff ist sicherlich ein ziemlicher Motor für die Publicity. T-Mobile und Konsorten würden sicherlich Millionenbeträge für so eine Werbung bezahlen. Wäre doch mal eine Finanzierungsmaßnahme für die Milliarden Konjunkturprogramme. Ich plädiere für die Umbenennung in „Hingesehen IV“ statt „Hartz IV“. Umsonst natürlich!

Mittwoch, 26. November 2008

Durch die Parteien: Oskar trifft Wolfgang

Oskar Lafontaine und Wolfgang Clement haben politisch gesehen sicherlich nicht viele Schnittmengen, eines jedoch haben sie dennoch gemeinsam: Ihren Parteiaustritt aus der SPD. Was sich die beiden wohl so beim privaten Gespräch erzählen würden? Der Hofnarr glaubt, dass es ungefähr so ablaufen könnte.

In den Rollen:
Oskar - Oskar Lafontaine alias der Verräter.
Wolfgang - Wolfgang Clement alias Super-Clement.


Oskar: Grüß dich Genosse!

Wolfgang:
Ich bin kein Genosse mehr.

Oskar:
Ich ja eigentlich auch nicht mehr. Alte Angewohnheit. Und, wieso hast du den Laden verlassen?

Wolfgang:
Ich bin einfach mit der Gesamtsituation unserer Partei unzufrieden. Von den Linken sollte sich die SPD einfach klar distanzieren. Ich würde uns momentan nicht mehr wählen.

Oskar: Dir ist aber schon klar, dass ich Vorsitzender der Linken bin?

Wolfgang: Nichts Persönliches, Oskar!

Oskar: Schon okay. Bist du jetzt freiwillig ausgetreten, damit dir niemand zuvor kommt und dich doch noch aus der Partei wirft? Immerhin hast du dazu aufgerufen die SPD in Hessen nicht zu wählen.

Wolfgang:
Das hätten die sich doch nie getraut. Immerhin bin ich ehemaliger Superminister. Quasi unbesiegbar.

Oskar: Ich habe ja damals auch die Reißleine gezogen und das sinkende Schiff verlassen.

Wolfgang: Eigentlich ist es erst ein paar Jahre nach dir untergegangen…

Oskar: Soziale Gerechtigkeit! Wir brauchen mehr soziale Gerechtigkeit in Deutschland!

Wolfgang: Ähm... na gut. Lassen wir das. Was hast du denn so nach deinem Parteiaustritt gemacht?

Oskar: Erstmal war ich ja noch sechs Jahre in der SPD nachdem ich 1999 alle meine Ämter niedergelegt hatte. Du warst ja auch in den letzten Jahren politisch nicht mehr allzu aktiv. Ich habe dann ab und zu meinen Senf zu Rot-Grün dazugegeben, ein Buch geschrieben – man muss ja auch Geld verdienen - und war in ein paar Talkshows. Ich habe das aber nur sechs Jahre ausgehalten und bin dann 2005 aus der SPD raus und in die WASG rein (später dann mit der PDS "Die Linke"). Jetzt sitze ich wieder im Bundestag und klaue der SPD Stimmen am linken Rand.

Wolfgang: Stimmen klauen ist eigentlich eine gute Idee. Wäre ja eine ideale Rache.

Oskar:
Komm doch zu uns! Wir nehmen fast alle.

Wolfgang: Ne, danke. Das würde als ehemaliger Vertreter des rechten Flügels der SPD und als Atomlobbyist sicher nicht so gut rüberkommen. Außerdem, nichts für ungut, halte ich euch für einen Haufen Linkspopulisten.

Oskar:
Vielen Dank, Herr Clement. Was willst du denn dann machen? Das Angebot der FDP wahrnehmen und zum Guido überlaufen? Also jetzt nur politisch gesehen natürlich.

Wolfgang: Ich werde erstmal weiter Kohle scheffeln in der Wirtschaft und in ein paar Jahren vielleicht wie du meine eigene kleine Partei aufmachen. Rechts von der SPD. Die bekommen dann bald keine fünf Prozent mehr.

Dienstag, 25. November 2008

Wohin des Weges, Herr Clement?

Wolfgang Clement, ehemaliger Superminister für Wirtschaft und Arbeit, ist aus der SPD ausgetreten - nur einen Tag nachdem der Parteiausschuss entschieden hatte, ihn nicht aus der Partei zu werfen. Das wurde verhandelt, nachdem Clement zu Jahresbeginn im Zuge der hessischen Landtagswahl mit SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti erklärt hatte, der Wähler solle genau abwägen wem er 'Verantwortung für das Land' geben wollte. Auslöser waren innerparteiliche Differenzen in der Energiepolitik gewesen.

Während Ypsilanti sich für erneuerbare Energien einsetzen wollte, sah der gebürtige Bochumer das Ende der Atomkraft noch nicht gekommen. In der offiziellen Erklärung zum Austritt nennt Clement als ersten Grund eben jene Entscheidung des SPD-Ausschusses, der ihn seiner Ansicht nach mit "einer öffentlichen Rüge drangsalieren" will. Aus der Politik verabschieden will sich der 68-Jährige jedoch keineswegs, denn weiter heißt es: "An den weiteren Diskussionen (...) werde ich mich - nunmehr als Sozialdemokrat ohne Parteibuch - nach Kräften beteiligen." Ein weiterer Kritikpunkt, auf den er nach wie vor hinweisen will, ist unter anderem die zwiespältige Haltung der SPD zur Linken insbesondere auf Landesebene.

Gerade mit der Äußerung, ein "Sozialdemokrat ohne Parteibuch" zu sein, dürften hingegen Hinweise des Generalsekretärs der NRW-FDP, Christian Lindner, auf die Schnittmenge zu den Liberalen auf wenig fruchtbaren Boden stoßen. Dieser machte Clement in der Rheinischen Post indirekt ein Angebot in die FDP zu wechseln: Es bestehe "ein hohes Maß an inhaltlicher Übereinstimmung zwischen Clements Positionen und der FDP."

Das denkt der Hofnarr: Man mag von Clements Kritik an Ypsilanti im Januar halten was man will - er selbst beruft sich auf Meinungsfreiheit, andere stellen wohl nicht zu Unrecht die innerparteiliche Loyalität infrage. Das Verhalten nach der immerhin milden Entscheidung des Parteiausschusses ist nur schwer nachvollziehbar. Es war abzusehen, dass es keine Entschuldigung auf den Knien für ihn geben würde und seine Reaktion ähnelt der eines beleidigten Kindes. Dass er der Politik erhalten bleiben will, ist verständlich. Allerdings ist es wohl so, dass Parteilose es immer schwieriger haben werden, ihre Ideen durchzusetzen als jene in den Organisationen. Das gilt für diese aber nur solange es keine illoyalen Ausreißer gibt...

Clements Erklärung im Wortlaut (Spiegel Online)

Samstag, 22. November 2008

Piraterie der Neuzeit: Militär; Ja oder Nein?

Nachdem für die meisten Europäer die Piraterie nur noch eine Fiktion in Hollywood-Filmen war, holt uns nun die Realität ein. Eine neue Art der Piraten, modern und genauso gnadenlos wie ihre Vorgänger, erobert das Horn von Afrika. Sie greifen Boote an, plündern oder entführen sie inklusive der Besatzung. Dieses Jahr wurden rund 100 Schiffe attackiert. Im Moment befindet sich der Öltanker Sirius Star in Geiselhaft der Piraten. Sie verlangen 25 Millionen, andernfalls sprengen sie den Tanker. Damit würden sie eine riesige Umweltkatastrophe auslösen.

Schnell wurde in Deutschland der Ruf nach einer militärischen Mission in Afrika laut, um dem Treiben der Piraten ein Ende zu machen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier erreichten die Nachrichten der Piratenproblematik und Berichterstattung der Presse auf seinem Besuch in Indien. Die Inder sind ebenfalls stark in der Problematik involviert. Eine indische Fregatte versenkte jüngst nach einem Angriff ein Piratenschiff. Steinmeier möchte zurück in Deutschland „die Grundlage für einen Einsatz“ schaffen.

Die Piraten sind meist Menschen somalischer Herkunft. Aus Verzweiflung werden sie zu Piraten, weil ihre Situation an Land aussichtslos erscheint. Jetzt als Piraten schaden sie ihren Landsmännern jedoch noch viel mehr. Die Piraten machen nämlich sogar vor den Hilfslieferungen keinen Halt. So müssen seit einiger Zeit Lieferungen für die arme Bevölkerung von Kriegsschiffen geschützt werden.

Den Ruf nach einem Militäreinsatz kritisierte der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes Oberst Bernhard Gertz auf einer Pressekonferenz in Berlin:
„Wenn ich an Somalia denke, dann will ich nur daran erinnern. Wir waren da ja schon mal 1993/94. Und wenn ich mich recht erinnere, sind wir mit eingekniffenem Schwänzchen wieder aus dem Land herausgegangen – nach einigen sehr unangenehmen Vorfällen. Dieser Einsatz in Somalia UNOSOM ist ein klassisch gewordenes Beispiel dafür, was passiert, wenn man anstelle von politischen Konfliktlösungsmodellen, sich darauf beschränkt, Soldaten irgendwo hinzuschicken. Man muss dann irgendwann lernen, dass Soldaten eine gewisse Zeit kaufen können, eine befristete Abwesenheit von Bürgerkrieg herbeiführen können, aber, dass die Präsenz von Soldaten noch keine Konfliktlösung macht. Dieses Beispiel zieht sich durch nahezu sämtliche Einsätze der Bundeswehr seit Somalia.“

Der Hofnarr teilt die Auffassung von Oberst Gertz. Das Millitär mag vielleicht kurzfristig die Piraten schädigen, doch um diese langfristig zu bekämpfen, muss das Problem an der Wurzel gepackt werden. Sprich: Die Situation in den armen Ländern, speziell Somalia, sollte gezielt verbessert werden. Die Menschen brauchen Alternativen, eine Zukunft in ihrem Land. Zwar könnte eine kleine Schutztruppe durchaus hilfreich sein, jedoch müssen unbedingt auch nicht-militärische Maßnahmen ergriffen werden. Die Wirtschaft von Somalia muss neu aufgebaut, Infrastruktur geschaffen und eine Demokratie etabliert werden.

Mit kurzfristiger Millitärpräsenz ist hier nichts gewonnen. Die Situation in Somalia muss langfristig gelöst werden. Wenn sich irgendwann die Truppen zurückziehen würden, ginge doch ohne vorherige Reformen alles wieder von vorne los.

Donnerstag, 20. November 2008

TV Total: Der Untergang einer Kultsendung

Vier Mal die Woche erscheint Stefan Raab mindestens auf dem großen Fernsehparkett. Am späten Abend, fast nachts, präsentiert er seine Sendung „TV Total“ auf ProSieben. Dazu steht er im Zentrum unzähliger Unterhaltungs- und Sportsendungen, die ebenfalls von ihm moderiert oder produziert werden.

Die Sendung „TV Total“ hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Zwar ist sie immer noch durch typische Elemente einer Late-Night-Show wie eigene Band, Monolog zu Beginn der Sendung und Talkgäste geprägt, allerdings sind viele interessante Rubriken, die die Show zu Beginn prägten mittlerweile verschwunden. Am 8. März 1999 startete „TV Total“ und wurde von dort an bis Februar 2001 einmal wöchentlich ausgestrahlt. Aufgrund des großen Erfolges beglückte der ehemalige „VIVA“-Moderator ab 2001 an seine Zuschauer sogar von Montags bis Freitags.

Ich selbst war als Jugendlicher ein großer Fan der Sendung. Der frische Wind, der Raab umwehte, begeisterte die Jugend. Jeden Abend saß man mit der Erwartung vor dem Fernseher gleich etwas ganz Besonderes zu sehen. Raab, wie er die Grenzen des akzeptablen Humors neu steckte, keine Angst vor großen Namen zeigte und sich für nichts zu schade war. Am nächsten Morgen war der Inhalt des Vorabends nicht selten das Gesprächsthema auf dem Schulhof.

Auf seinem Höhepunkt befand sich die Sendung in den Jahren 1999 und 2000. Zu Beginn des neuen Jahrtausends schauten durchschnittlich rund 3,21 Millionen Zuschauer „TV Total“. 1999 erhielt sie sogar den deutschen Fernsehpreis für die „beste Unterhaltungssendung“.

In diesen erfolgreichen Jahren prägten Sendungselemente die Show, die heute fast alle verschwunden sind.


Die Zuschauer konnten eine beliebige, meist eine verhasste oder als lächerlich angesehene Sendung, mit dem „Raab der Woche“ auszeichnen. So kamen immer wieder amüsierende Aufeinandertreffen von Raab und diversen Fernsehgestalten zustande.

In der Rubrik „Raab in Gefahr“ begab sich der Moderator selbst in brenzlige Situationen und bewies unter anderem beim Kunstflug, was er bereit war für Unterhaltung auf sich zu nehmen. Sein Besuch bei McDonalds im Rahmen der Rubrik ist aus heutiger Sicht fast paradox, da er später sogar für dieses Unternehmen Werbung machte.

Vor dem Raabigramm fürchtete sich die halbe Prominenz Deutschlands. Ohne Angst vor den Konsequenzen spielte Raab unter anderem den Klitschko-Brüdern oder Dieter Bohlen ein Lied auf seiner Ukulele vor. Dabei fing er meist schmeichelnd an, um dem schockiertem Promi dann mit einer verbalen Ohrfeige den Rest zu geben.

Solche Aktionen oder auch Einspieler, wie der Pulleralarm, der eingeführt wurde, als Ingo Dubinski bei einer Fernsehreportage in der Sauna versehentlich seinen Penis entblößte, sind Kult.

Doch im Rahmen der Umstrukturierung der Sendung vor einigen Jahren verschwanden nicht nur die besagten Inhalte, sondern auch die Zuschauer. Im Jahr 2008 schauten nur noch rund 0,87 Millionen Menschen im Schnitt die Sendung. Der Sendeplatz von Raab wurde dieses Jahr um ca. eine Stunde nach hinten geschoben und so wird er jetzt erst ab 23 Uhr auf Deutschland losgelassen.

Der Hofnarr
findet, dass TV Total mittlerweile zu dem geworden ist, worüber es sich einst selbst lustig machte. Versammelte Raab vor neun Jahren noch das Fernsehkuriositätenkabinett um sich, gehört er heute selbst dazu. Die bissigen Witze, Einspieler und Aktionen sind weggefallen und wurden durch eine billige Fernsehkritik zu Beginn der Sendung, die eigentlich keine ist, ersetzt. Dort macht Raab billige Witze über diverse Programme, die aber meist so schlecht sind wie die Sendungen selbst. Das Lachen bleibt einem meist im Halse stecken. Die Spontaneität, die Raab früher auszeichnete ist verflogen. Seine Gags riechen stark nach schlechten Gagschreibern.

Im restlichen Verlauf der Sendung verfällt die Show in eine Werbeplattform für ProSieben, Promis, Popstars und sonstigem Kommerz. Gekonnte und pointierte verbale Attacken Raabs gegen seine Gäste sind eine Seltenheit. Der Moderator selbst wirbt jede Woche für eine neue Sendung aus seiner Feder: Turmspringen, Reiten, Autoball, Schlag den Raab, Stockcar Crash Challenge und vieles mehr. Diese Formate, vor allem „Schlag den Raab“ sind deutlich unterhaltsamer als die Mutter all dieser Shows: „TV Total“.

Zeitweise verwandelte sich „TV Total“ in ein Magazin für „Popstars“ und „Germany’s next Topmodel“, zwar als eine Art Persiflage gedacht, entpuppten sich die Beiträge aber als Präsentationsflächen der Sendungen und deren Kandidaten, die verzweifelt nach Aufmerksamkeit hechelten.

Zwar ist die Prominentendichte bei Stefan Raab auf dem Sofa mittlerweile ziemlich erstaunlich, doch das Problem ist, dass Raab mittlerweile selbst zu diesen Prominenten gehört, über die er sich früher amüsierte.

Dienstag, 18. November 2008

Uni-Leben: Armes, langsames Münster?

Gestern berichteten wir über die geplante Urabstimmung zur Einführung eines NRW-weiten Semestertickets an der Uni Münster. Darauf möchten wir weiter in einer globaleren Sichtweise noch einmal eingehen.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich ein klarer Befürworter des Tickets bin. In Paderborn wie in den meisten Hochschulorten des Landes ist dieses bereits gültig. Die Abstimmung fand in Paderborn im April dieses Jahres statt, ähnlich war es etwa in Essen/Duisburg. Das Ticket ist ungemein praktisch und bietet gerade in einem Bundesland wie NRW sehr viele Möglichkeiten. Für 37 Euro mehr pro Semester wäre meine Wahl in Münster jedenfalls klar: So günstig kommt man regulär ja nicht einmal nach Düsseldorf (auf dem Foto ist der Landtag zu sehen) und zurück. Als "Luxus" wird das Ticket von vielen nicht mehr wahrgenommen - für den Preis ist es jedoch sicherlich einer.

In der allgemeinen Gültigkeit liegt dann aber auch ein Problem, denn grundsätzlich soll die Fahrkarte ja dem Pendeln zwischen Heimat- und Uni-Stadt dienen und nicht der Freizeitgestaltung. Pech haben aber diejenigen, die zum Beispiel aus Hannover kommen. Von dort aus nach Paderborn ist es näher als von Bonn hierher - dennoch müssen separate Tickets gekauft werden. Zwar ist hier derzeit zusätzlich (noch) ein altes regionales Semesterticket enthalten, das allerdings auch nicht so weite Kreise zieht.

Vielleicht geht die alte Steigerung des Konservativen "Schwarz-Münster-Paderborn" ja einmal nicht auf und Münster holt nun lediglich nach, was für die meisten Studenten schon angenehmer Alltag geworden ist ...

Montag, 17. November 2008

Uni-Leben: NRW-Semesterticket; Urabstimmung Münster

Update 2: Ein zwingende Vorgabe ist gescheitert. Nun liegt die Einführung in den Händen des Studienparlaments.
Update:Laut einem vorläufigen, nicht offiziellen Ergebnis, wurden die notwenidgen 30 % für das NRW-weite Semesterticket in Münster knapp verfehlt. Somit ist die Urabstimmung nur eine Empfehlung und nicht bindend. Nun muss das neu gewählte Parlament entscheiden. Dort werden 16 Stimmen für eine Enführung des Tickets benötigt. Eine solche Mehrheit hätte zum Beispiel Rot-Grün (Juso-HSG und UniGAL) genau. Jedoch wollen "die Grünen" ein Rechtsgutachten abwarten bevor sie sich entscheiden.
Ein offizielles Ergebnis ist wohl erst gegen Sonntagabend zu erwarten. (Mehr hier)

Während die meisten Studenten in ganz Nordrhein-Westfalen mittlerweile den Luxus eines NRW-weiten Semestertickets genießen können, müssen sich die Münsteraner Studenten bislang noch mit einer kleinen Variante zufrieden geben. Das Semesterticket in Münster gilt nämlich nur für das Schienennetz von Münster und einige umliegende Städte. Hamm, Bielefeld, Dortmund und Paderborn etwa sind zwar inbegriffen; Studenten, die aus Köln, Düsseldorf oder anderen Städten aus NRW kommen, müssen ihre Heimfahrt bisher noch aus eigener Tasche zahlen.


Auf Anregung vieler Studenten hatte die Juso-Hochschulgruppe eine Unterschriftenaktion initiiert, damit eine Urabstimmung zum NRW-weiten Ticket überhaupt stattfinden kann. 1883 Unterschriften wären nötig gewesen, rund 4300 Studenten unterzeichneten schlussendlich. Somit ist der Weg für eine Urabstimmung an der Universität Münster bezüglich des Tickets frei.

Diese wird vom 24. bis zum 28. November, parallel zu den Studierendenparlamentswahlen, stattfinden. Auf dem Abstimmungszettel werden die Befürworter, oder auch Gegner, zwei Fragen vorfinden, die jeweils mit „Ja“, „Nein“ oder „Enthaltung“ zu markieren sind.

Dies sind die Fragen:
Frage 1:
Stimmst du dem aktuellen, oben aufgeführten Vertrag zum Semesterticket bis einschließlich dem Wintersemester 2010/2011 zu?

Frage 2:

Soll der AStA damit beauftragt werden, das NRW Semesterticket zum Preis von ca. 37 Euro zusätzlich pro Semester zum nächstmöglichen Zeitpunkt an der Universität Münster einzuführen?

Da ein zukünftiges NRW-weites Ticket auf dem jetzigen Semesterticket aufbauen würde, müssten Befürworter beide Fragen mit „Ja“ beantworten. Studenten, denen die alte Variante genügt, müssten die erste Frage mit „Ja“ und die zweite mit „Nein“ beantworten.

Abgestimmt werden kann parallel zu den Studierendenparlaments- und Fachschaftsvertretungswahlen bei einer Urnenwahl vom 24. bis zum 28. November diesen Jahres. Es wird ca. 35 bis 40 Standorte geben, wo man seine Stimme abgeben kann.

Für eine Einführung des Tickets ist notwendig, dass 30 % der Gesamtstudierendenschaft zustimmen. Außerdem dürfen selbstverständlich die Gegenstimmen nicht überwiegen. Somit wäre das Ergebnis bindend, andernfalls nur eine Empfehlung.
30 % entsprechen in Münster übrigens ungefähr 10.800 Studenten.

Der Hofnarr
denkt, egal ob man pro oder contra NRW-Ticket ist, der Weg der demokratischen Abstimmung ist sicherlich der beste. Somit hat jeder die Chance seine Meinung geltend zu machen und kann seinen Beitrag dazu leisten, dass der Wille der Gesamtstudentenschaft gehört wird. Ob der Aufpreis von 37 € den Mehrwert des Tickets lohnt, muss trotzdem jeder selbst entscheiden.

Für Interessierte gibt eine Gruppe im studivz.

Sonntag, 16. November 2008

Wikipedia: MdB der "Linken" erreicht Sperrung der Web-Enzyklopädie

Lutz Heilmann (42), Bundestags-Abgeordneter der Partei "Die Linke", hat ein temporäres Verbot der deutschen Internetseite von Wikipedia erwirkt. Heilmann steht unter dem Verdacht bis zur deutschen Einheit 1990 für die Staatsicherheit der DDR gearbeitet zu haben. Auf Wikipedia wird auf einen entsprechenden "Enthüllungs-Artikel" des Spiegel hingewiesen. Der Politiker behauptet jedoch, lediglich im "verlängerten Wehrdienst" tätig gewesen zu sein und fühlt sich somit verleumdet.

Als die Vermutungen um Heilmanns DDR-Vergangenheit öffentlich wurden, gab es auch innerhalb seiner Partei kritische Stimmen. Bei einem Misstrauensvotum im Jahr 2005 fiel das Votum mit 47:42 für ihn denkbar knapp aus. Sind die Gerüchte korrekt, so wäre Heilmann der erste ehemalige Stasi-Mitarbeiter im Bundestag. Der einzige Vertreter der Linken auf der Landesliste Schleswig-Holstein setzt sich vor allem für die Rolle Homosexueller in Deutschland ein. So gründete der selbst schwule Heilmann vor einem Jahr die Landesarbeitsgemeinschaft "queer". Interessant ist zu sehen, dass er im Parlament seiner Partei entsprechend eine grundsätzlich oppostionelle Haltung einnimmt - bei den letzten drei Abstimmungen, darunter die Frage zum Finanzpaket zur Banken-Rettung, stimmte Heilmann gegen die Vorschläge (vgl. Profil bei abgeordnetenwatch.de).

Auf der Website von Wikipedia wird bereits Revision gegen die derzeitige Schließung der Seite angekündigt: "Der Wikimedia Deutschland e.V. wird gegen den Beschluss Widerspruch einlegen." Derweil sind deutsche Inhalte der Enzyklopädie nach wie vor über das internationale Portal de.wikipedia.org einzusehen.

Der Spiegel berichtet auch diesmal über Lutz Heilmann

Samstag, 15. November 2008

Elfjähriges Basketballtalent:Jashaun Agosto

Die Amerikaner zeigen gerne kleine Kinder, die im jungen Alter schon großes leisten. Vor allem in den populären Sportarten Basketball, Baseball und Football.

Vor kurzem fand ich bei youtube ein Video von einem elfjährigen Jungen, der zeigt, was er in Sachen Basketball kann. Sein Name ist Jashaun Agosto. Angeblich trainiert er jeden Tag stundenlang und alles natürlich freiwillig. Sein großer Traum ist es, wie sollte es anders sein, später einmal in der NBA zu spielen. Um sich schon mal an die Liga zu gewöhnen, spielt er im Training des öfteren gegen gestandene NBA-Profis.



Doch nicht nur in Basketball ist er unglaublich gut. Auch als Läufer bricht er alle Rekorde.

Körperlich sieht er eher aus wie ein 15-jähriger. Die Muskeln können in dem Alter, mitten im Wachstum, nicht gesund sein!

Eine Profikarriere könnte den Eltern dann wohl auch gefallen. Bekanntlich verdient man da nicht gerade wenig. Allerdings darf man erst mit 19 Jahren in die NBA und bis dahin kann noch viel passieren. Egal, wie gut er jetzt ist, in fünf oder sechs Jahren kann das ganz anders aussehen. Momentan dominiert er seine Altersklasse auf jeden fall und besiegt sogar seinen älterne Bruder im Eins gegen Eins.


Hier spielt der "Kleine" u.a gegen Jamal Crawford von den NY Knicks.

Der Hofnarr stellt sich die Frage, ob es nicht ein wenig übertrieben ist, jetzt schon Elfjährige zu hypen.

Sein eigener Youtube-Channel.

Freitag, 14. November 2008

Obama: Als erster Politiker in der Bravo

Stellen wir uns einmal das Zimmer eines dreizehnjährigen pubertierenden Mädchens vor. Die Wände voller Poster von den angesagten Stars aus Film, Fernsehen und Musik: Sido, Rihanna, Daniel Craig und wen es sonst noch so gibt. Im Zentrum ein großes Bett mit Kuscheltieren, am Fenster ein Schreibtisch mit allerlei Krimskrams.

So weit vermutlich nachvollziehbar. Doch ein Poster fällt ein wenig aus dem Rahmen. Neben Sido und Pink hängt ein Portrait von Barack Obama (Link zum Poster der Bravo), designierter 44. US-Präsident. Dieses hat das Mädchen aus der neuesten Bravo. Das erste Mal seit ihrer 52-jährigen Existenz veröffentlichte die Jugendzeitschrift einen Politiker als Wandschmuck.

Mitten zwischen Doktor Sommer, „Hollywood-Talk“ und Popstars lächelt den Leser der neue Star aus Amerika an. Obama ist cool und deswegen druckt jetzt auch die Bravo Poster von ihm. Er hat das geschafft, was allen anderen Politkern bisher verwehrt blieb: Er prangt nicht nur von den Titelseiten der großen und kleinen Zeitungen, sondern ist auch auf dem Schulhof in. Unvorstellbar, dass mal Angela Merkel oder auch George W. Bush in die Bravo kämen.

Doch der erste afro-amerikanische Präsident der USA hat das gewisse Etwas. Mit ihm verbinden die „Kids“ nicht das öde Politikerimage, sondern identifizieren sich mit ihm. Dessen Ruf nach „Change“ kommt bei den Bravo-Lesenden gut an. Schafft er es die Politikverdrossenheit unserer Jugend zu durchbrechen? Oder finden es die Jugendlich einfach nur cool auf den Obama-Hype-Zug aufzuspringen?

Der Hofnarr glaubt, dass es vermutlich ein wenig von beidem ist. Einerseits kommen die Reden Obamas besser an, da dessen Ausrufe doch viel mehr botschaftslastig als inhaltslastig sind. Dagegen sind die Reden unserer heimischen Politiker für die Jugendlichen meist schwer verständlich und realitätsfern. Dazu kommt das Obama in Europa sowieso schon seit langer Zeit als neuer Heilsbringer gepriesen wird. Mit ihm verbindet man die Realisierung des "American Dream". Des Weiteren verleiteten die vielen Promis aus Hollywood, die sonst die Bravos füllen, viele ihrer kleinen Fans es ihnen gleich zu tun und Obama zu vergöttern.

Vielleicht brauchte die Jugend aber auch nur eine solche Identifikationsfigur, um sich in die Politik einzumischen. Möglicherweise ist Obama nur der Anfang. Wer weiß, ob nicht bald auch Thorsten Schäfer-Gümbel als Poster in der Bravo zu finden ist.

Bravo-Chefredakteur Tom Junkersdorf zum Poster auf bravo.de und auf stern.de.

Donnerstag, 13. November 2008

Cartoon: Mario Gomez auf dem Weg nach München

Hingesehen freut sich, erneut einen Cartoon der unvergleichlichen Userin "hasenbommel" aus dem Werder-Forum präsentieren zu dürfen. Und wir können hiermit exklusiv verkünden: Mario Gomez geht zum FC Bayern München! ;-)

Durch einen Klick auf das Bild gelangt ihr zu einer Großansicht des Cartoons!

ProSieben nimmt Kontakt mit Außerirdischen auf!

Am Samstag startet ProSieben eine neue Show mit Uri Geller. Der Zauberkünster fiel schon früher durch Dinge wie das mentale Verbiegen von Löffeln auf. Zuletzt sah man ihn in einer Castingshow, die seinen Nachfolger ermitteln sollte. Nun kehrt er mit einer neuen Sendung in das deutsche Fernsehgeschäft zurück. In „Uri Geller Live – Ufos & Aliens“ möchte dieser mit Außerirdischen Kontakt aufnehmen und Nachrichten von Zuschauern in das All senden, wo sie dann vielleicht von den kleinen grünen Männchen gehört werden.

Mortadella aka Oli Pocher persifliert Uri Geller.

Klingt ja erstmal sehr viel versprechend. Ein echter Professor für Astrophysik überwacht übrigens den Versand der Daten in das Universum. Hofnarr: Den nimmt hinterher bestimmt auch keine Universität mehr...

„Neben Gästen wie Nina Hagen, Erich von Däniken und Vincent Raven begrüßt Moderator Stefan Gödde im Studio auch einen Mann und eine Frau, die sich laut eigener Aussage erstmals in einem Raumschiff begegneten. Heute sind die beiden ein Paar und werden während der Sendung unter Hypnose nach ihren Erfahrungen mit Aliens befragt“, so ProSieben auf der Website zur Sendung.

Der Hofnarr denkt sich seinen Teil. Wie kann man bitte solche Leute in eine Sendung einladen? Ich rufe bei denen auch mal an und erzähle denen ich wurde von Außerirdischen entführt, bin aber eigentlich auch vom Mars und habe meine Frau auf der Venus kennen gelernt. Vielleicht darf ich dann ja endlich mal ins Fernsehen… Erich von Däniken ist in der "Szene" übrigens bestens bekannt. Seine These ist: "Ausserirdische hätten vor langer Zeit die Erde besucht und die Entwicklung der Menschheit entscheidend beeinflusst. Wegen ihrer ungeheuren Überlegenheit wären diese Astronauten von den Urmenschen für Götter gehalten worden. Vor dem Hintergrund dieser Annahme deutet von Däniken die unterschiedlichsten Hinterlassenschaften (Bauwerke, Legenden usw.) alter Kulturen als Beweise für ausserirdische Besucher." (nach wikipedia.org)
Früher wurden solche Leute in ärztliche Behandlung gegeben, heute dürfen sie in Fernsehshows.


„Überzeugt von der Existenz Außerirdischer ist Astronaut Dr. Edgar Mitchell, der per Telefon aus den USA zugeschaltet wird. Mitchell war Pilot der Apollo 14 und hat den längsten Mondspaziergang in der Geschichte der Raumfahrt bewältigt. Er sagt: 'Im ganzen Universum gibt es weiteres Leben. Ich weiß mit Bestimmtheit, dass wir Menschen nicht allein im Universum sind.' “, so der Sender weiter.

Der Hofnarr ist verzweifelt. Wie kann dieser Astronaut „mit Bestimmtheit“ sagen, dass wir nicht alleine sind? Hat er auf dem Mond ein paar Aliens getroffen und es der Welt bisher verschwiegen? Vielleicht packt er ja bei ProSieben aus?

Nun ja bis Samstag darf man Nachrichten an den Sender schicken und hoffen, dass sie von E.T. gehört werden. Ich habe auch eine kleine Nachricht für unsere kleinen grünen Freunde vorbereitet: „Bitte, liebe Außerirdische, macht, dass solche Sendungen wie diese hier aufhören zu existieren! Falls ihr das nicht könnt, empfehle ich euch einen großen Bogen, um diesem Planeten zu machen. Medientechnisch sind wir wieder in der Steinzeit.“

Mittwoch, 12. November 2008

Schulstreik: Zehntausende Schüler gehen auf die Straße

"Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!" - Ein Hauch von '68 wehte am heutigen Mittwoch durch die Bundesrepublik. Allerdings waren es diesmal nicht Studenten, sondern Schüler, die auf die Straße gingen, um zu protestieren. Ihre Forderung ist im Vergleich zur linken Revolte von damals fast schon bescheiden: Eine umfassende Bildungsreform, die es allerdings in sich hat, soll her. Nach derzeitigem Stand blieb der "bundesweite Schulstreik" absolut friedlich.

- Die Klassenräume blieben heute in vielen Städten leer -

Nach Angaben der organisierenden Website "schulaction.org" demonstrierten im Mai und Juni bereits 40.000 Schüler gegen die miserablen Zustände in den Lehrstätten. Heute könnten es gar noch mehr gewesen sein, wenn die in den Medien und von Teilnehmern kolportierten Zahlen stimmen: In Berlin, Bremen und Kiel sollen es jeweils etwa 5.000 Demonstranten gewesen sein. Eine eindrucksvolle Zahl, die den wachsenden Unmut etwa über - wie es im Aufruf zum Streik heißt - zu große Klassen, das "Turbo-Abi" in zwölf Jahren und Kopfnoten belegt.

Leider werden seitens der Organisateure keine konkreten Lösungs- oder Finanzierungsvorschläge genannt. Zwar wurde eine "SchülerInnen-Konferenz" in Zusammenarbeit mit ausländischen Kommittees einberufen, deren Agenda jedoch außer "Sollerklärungen" nicht viel zu bieten hat. So nahm ein beträchtlicher Teil der Demonstranten denn den Streik auch nur als willkommenen Anlass, mal Pause von der Schule zu haben. Lediglich die enorme Resonanz der Aktion könnte durch den Druck auf die Politiker noch produktive Folgen haben.

Der Hofnarr denkt: Es ist gut zu sehen, dass die Politikverdrossenheit gerade in der jungen Bevölkerung abzunehmen scheint und die Schüler wieder in der Lage sind, ihren Standpunkt gemeinsam zu manifestieren. Etwas mehr Realismus und Beteiligung bei der Lösungsfindung ihrer Probleme wäre allerdings zu wünschen, ansonsten verlaufen die Aktionen im Sande.

In einem Kommentar der ZEIT wird den Schülern Recht gegeben
Auch die Tagesschau berichtet über den Streik

Danke an Carsten für den Hinweis!

Dienstag, 11. November 2008

Durch die Parteien: CDU und CSU wollen Medienpolitik intensivieren

CDU und CSU veröffentlichten kürzlich eine Pressemitteilung bezüglich ihrer neuen Medienpolitik. Im Zuge der aktuellen Medienkrtik hat sich der Hofnarr die Vorschläge der Politiker mal genauer angesehen.

"In einer gemeinsamen Sitzung des Medienpolitischen Expertenkreises der CDU Deutschlands und der CSU-Medienkommission in München haben die Vorsitzenden, Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder, erklärt: "Die medienpolitischen Gremien von CDU und CSU werden angesichts der Masse an anstehenden Themen eng zusammenarbeiten. Ziel ist eine gemeinsame Vorgehensweise von CDU und CSU im Bereich Medienpolitik bei allen wichtigen Entscheidungen zum Wohl des Medienstandortes Deutschland."


Geprüft werden soll u. a. eine stärkere Vernetzung der Aufsichtsstrukturen des privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunks gerade im Bereich des Jugendschutzes und der Werbung. Für dringend erforderlich erachtet wird eine noch stärkere Auseinandersetzung über die Qualität der Fernsehprogramme. Der Tendenz zu massenattraktiven Inhalten und zur "Boulevardisierung" insbesondere der Unterhaltungsformate im öffentlich-rechtlichen Rundfunk müsse Einhalt geboten werden. Mit Blick auf neue Investoren könnte auch eine Definition von Mindestanforderungen an private Vollprogramme erforderlich werden.

Als zentrales Thema im nächsten Jahr sehen der Medienpolitische Expertenkreis der CDU Deutschlands und die CSU-Medienkommission die Neuordnung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an. In diesem Zusammenhang müsse auch über ein mögliches Verbot von Sponsoring und ein schrittweiser Ausstieg aus der Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk entschieden werden." Quelle: Cdu.de



Der Hofnarr hofft, dass die Diskussion über die Fernsehqualität nun auch in der Politik angekommen ist. Eine stärkere Kontrolle der öffentlich-rechtlichen Programme ist dringend nötig. Immerhin bezahlen wir Bürger dafür, dass die Sender ein vernünftiges Unterhaltungsprogramm abliefern, vom Bildungsauftrag ganz zu schweigen. Ich persönlich möchte NICHT, dass meine Rundfunkgebühren für Soaps wie Marienhof, Verbotene Liebe, Rote Rosen und dubiose Unterhaltungsshows mit Johannes B. Kerner verpulvert werden. Viel mehr sollten die Sender sich auf die Bereiche Information (sprich Nachrichten) und deren Aufarbeitung (öffentliche Diskussion und Kommentar) kümmern. Den Rest können sie getrost den Privatsendern überlassen. Die finanzieren sich auch nicht über unser Geld und können meinetwegen produzieren und senden was sie wollen, ob „Peng! – Die Westernshow“ oder „Britt“.

Ein kompletter Ausstieg des öffentlich-rechtlichen Fernsehens aus der Werbung wäre zwar schön, würde aber sicherlich dauerhaft die Rundfunkgebühren erhöhen.

„Definition von Mindestanforderungen an private Vollprogramme“ kann viel heißen. Es wäre ja zu schön, um wahr zu sein, würde die Politik Sendungen wie „Das Supertalent“ oder das „Dschungelcamp“ mangels Mindestanforderung verbieten. Ein solcher Eingriff der Politik in die Medien wäre aber trotz dessen Notwendigkeit vermessen. Den Fernseher ausschalten kann man ja immer noch selber.

Sonntag, 9. November 2008

"Big Brother is watching you" - bald Realität in Großbritanien?

Zwar gehört das Jahr 1984 mittlerweile schon der Vergangenheit an, jedoch scheint George Orwells Dystopie im Jahre 2008 in England reale Formen anzunehmen.


Im Vergleich zu den geplanten Überwachungsmaßnahmen vom Inselstaat erscheinen die deutschen Pläne gerade zu lächerlich harmlos. Gordon Brown und seine Regierung planen einen digitalen Überwachungsstaat, der jede E-Mail speichert, außerdem Daten zu jedem Telefonat und zu jeder Internet-Verbindung sammelt.

Die so genannten Black Boxes sollen laut der Zeitung "Independent" mit Hilfe der Internet- und Telekommunikationsbetreiber an zentralen Knotenpunkten installiert werden, Kommunikationsdaten mitschneiden und diese dann an eine zentrale Datenbank weiterreichen.

Die Netzbetreiber, unter anderem AOL und O², wurden bereits informiert. Dieses Projekt wäre für die Provider sogar von Vorteil, denn „von Überwachungs- und Auskunftsanfragen der Behörden würden sie künftig verschont, und Geld kosten würde sie das Ganze nicht. Denn die Black Boxes und das dazugehörige System würden vollständig vom britischen Steuerzahler finanziert“, so der Spiegel.

Laut einem Arbeitspapier des britischen Innenministers aus dem Jahr 2007, damals noch mit dem Begriff „Programm zur Modernisierung der Kommunikationsüberwachung“ geschickt verharmlost, hat das Projekt “zum Ziel, die Weltklasse-Fähigkeiten des Vereinigten Königreiches bei der Erlangung und Ausbeutung der Kommunikationsdaten von Terroristen aufrechtzuerhalten“.

Neben den oben genannten Daten könnten auch sämtliche Handy-Daten, sprich SMS und Telefonate, gespeichert werden. Noch ist nicht klar, wozu die Regierung diese Daten benutzen will. Der britische Geheimdienst MI5 überwacht schon jetzt begrenzt E-Mails und Websites, braucht dafür jedoch jedes Mal eine Erlaubnis des Innenministers. Allein im vergangenen Jahr wurde eine solche Erlaubnis eine halbe Million Mal angefordert. Mit dem neuen System würden alle Daten ohne Einschränkung gesichert und könnten jederzeit von den Behörden abgerufen werden.

Der Hofnarr ist schockiert. Mit diesem Milliarden schweren Überwachungsprojekt hätte die englische Regierung einen unglaubliche Macht in ihren Händen. Jegliche (digitale) Privatsphäre könnte in Großbritannien schon bald der Vergangenheit angehören. Vorgeschoben wird wie so oft der Anti-Terror-Kampf.

Die Provider würden die Riesenmenge an Daten nicht ausreichend speichern und im Ernstfall kämen die Ermittler nicht an die verdächtigen Daten. Um die Überwachung von Terroristen zu erleichtern sollen also die Daten ALLER Bürger gespeichert werden. George Orwell würde sich in seinem Grab umdrehen, wenn er könnte.

Billig ist das Projekt auch nicht gerade. Schätzungsweise 15 Milliarden Pfund müssten die Steuerzahler für die Zerstörung ihrer eigenen Privatsphäre bezahlen.

Die Gefahr eines Missbrauchs der Daten ist immens hoch. Mit diesem Wissen über jeden Bürger Englands gibt sich der Staat selbst eine Macht, die schier unglaublich ist. In Zeiten, in denen jeder Mensch fast alles online erledigt, wäre unser Leben ein offenes Buch.

Der Hoffnarr kann nur hoffen, dass die Bürger Englands sich das nicht gefallen lassen und auf die Straße gehen. Auch die Opposition Englands ist gefragt.
Es erscheint auch geradezu paradox, dass dieses Projekt von der Labour-Party vorangetrieben wird, die als Arbeiterpartei gegründet, mittlerweile für ziemlich liberale Werte einsteht.

Ein solches Gesetz darf nicht beschlossen werden. „Big Brother is watching you“ muss Fiktion bleiben. Alle, die nicht an die von mir beschworene Gefahr glauben, denen empfehle ich dringend die Lektüre von George Orwells „1984“. Vielleicht ist das was dort heute noch Fiktion ist, morgen schon Realität.


Danke an Siggi für den Tipp.

Samstag, 8. November 2008

Ypsilanti verzichtet auf erneute Kandidatur!

Nachdem sich vier SPD-Abgeordnete in Hessen kurz vor Bildung einer Minderheitsregierung der SPD mit den Grünen unter Tolerierung der Linken gegen eine solche Form der Regierung stellten, ist nun der Weg für Neuwahlen frei.
Die gescheiterte SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti ließ heute verlauten, dass sie nicht mehr für eine Kandidatur als Ministerpräsidentin zur Verfügung stehe.

Als ihren Nachfolger schlug sie den Landtagsabgeordneten Thorsten Schäfer-Gümbel, der zum linken Parteiflügel gezählt wird. Der 39-jährige Politikwissenschaftler gehört dem Parlament seit 2003 an und ist Sprecher der SPD-Fraktion für Industrie- und Beschäftigungspolitik sowie für Forschung und Technologie. Als Vertreter Mittelhessens ist er auch stellvertretender Bezirksvorsitzender der SPD Hessen-Süd.

Zuvor soll der nordhessische SPD-Vorsitzende Manfred Schaub bereits seine Kandidatur abgelehnt haben.

Laut Spiegel online soll Ypsilanti allerdings Partei- und Fraktionsvorsitzende bleiben.

SPD-Bundestagsfraktionschef Peter Struck äußerte sich wie folgt zur aktuellen Situation in Hessen: „Auf Landesebene kann man bei Fünf-Parteien-Parlamenten gar nichts mehr ausschließen“, sagte Struck der "Bild am Sonntag". „Überhaupt niemand in Hessen“ werde diesmal eine Koalition ausschließen – „vielleicht Roland Koch eine mit der Linken“.


Der Hofnarr denkt, dass nun alle Parteien die Gelegenheit haben aus ihren Fehlern des letzten Wahlgangs zu lernen. Hier einige Tipps für die Kandidaten:

Für Roland Koch: Nicht so auf die Ausländer und deren Kriminalitätsproblematik pochen!

Für den zukünftigen SPD-Kandidaten: Vorab kein Bündnis mit irgendeiner Partei ausschließen. Egal ob die Linke oder die Grauen!


Aktuelle Umfragen von Forsa!

Freitag, 7. November 2008

Berlusconi findet Obama "braun gebrannt"

Vor kurzem traf sich der alte, neue italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedew Moskau. Das Treffen wurde allerdings von einer Aussage Berlusconis überschattet, der dafür bekannt ist gerne in Fettnäpfen zu treten. (Er verglich sich bereits mit Napoleon und einem Heiligen.)


Als er auf den neuen Präsidenten der USA angesprochen wurde sagte er dieser sei "jung, schön und auch braun gebrannt". Bis auf den Italiener fand das aber keiner so wirklich witzig. Medwedew lächelte nur gekünstelt, wirkte aber peinlich berührt. Unter den Anwesenden und den heimischen Politikern sorgte die Äußerung für einen Sturm der Entrüstung.



Berlusconis trockene Reaktion: „Das war ein Kompliment, wer das nicht versteht, der gehe zum...“


Der Hofnarr findet so etwas darf einem europäischen Spitzenpolitiker einfach nicht passieren. Mit dieser unpassenden Aussage hat Berlusconi seinen Ruf als ignoranter und peinlicher Volksvertreter erneut bestätigt.

Kommentar: Nachtrag zu Lewis Hamiltons WM-Titel

Fast wäre es im Trubel der US-Wahlen bei uns untergegangen, dabei hat das letzte Rennen der diesjährigen Formel 1-Saison wahrlich nicht an Attraktivität und Spannung gegeizt. In einem packenden Schlusslauf, der erst ganz gegen Ende - wortwörtlich auf den letzten Metern - entschieden wurde, sicherte sich der Brite Lewis Hamilton den begehrten Titel.


Sein hartnäckigster Konkurrent Felipe Massa (Ferrari) lag unangefochten auf Platz Eins, was Hamilton herzlich egal sein konnte, da ihm auch der fünfte Rang zur Weltmeisterschaft genügen würde. Wenige Runden vor Schluss setzte dann der Deutsche Sebastian Vettel zum Überholmanöver an und ließ den designierten Titelträger alt aussehen - Riesenjubel bei Ferrari! Der hielt sogar so lange an bis Massa ins Ziel fuhr, im Glauben nicht nur den Sieg seines Heim-Grand-Prix in Brasilien, sondern die Gesamtwertung gewonnen zu haben.

Dann begann es allerdings wie aus Kübeln zu regnen: Kein Problem für das Gros des Felds, das auf Regenreifen getauscht hatte. Nicht so bei Timo Glock, der auf Trockenreifen immer langsamer wurde und so letztendlich von Vettel und Hamilton überholt wurde. Als Fünfter erreichte der McLaren-Mercedes-Pilot somit den Sieg, den er erst im Vorjahr mit dem gleichen Vorsprung noch verspielt hatte. Damals war es sein erstes Jahr im F1-Zirkus gewesen.

Lewis Hamilton ist mit 23 Jahren der jüngste Weltmeister in dieser Kategorie des Motorsports. Neben Barack Obama sorgte also ein weiterer Farbiger für ein Novum und weltweite Schlagzeilen. Das Schönste daran: Im Großteil der Bevölkerung wird dieser Umstand mittlerweile als absolute Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Martin Luther Kings Traum war noch nie so nah an der Realität wie zurzeit.

Donnerstag, 6. November 2008

Sat.1 sichert sich Show-Namen!

Dank Sat.1 steht uns ein schönes Fernsehjahr bevor. Nachdem der Privatsender uns schon mit der Sendung Britt überzeugte, hat er sich nun diverse Show-Namen gesichert. Hugo Egon Balder ist übrigens der Kopf hinter diesen ganzen „Sendungen“.


Das Lied von Balder ist ungefähr auf dem Niveau seiner Sendungen.


Die Namen sprechen für sich:

Peng! Die Westernshow

Schlotter! Die Gruselshow

Aloha! Die Südseeshow

Holldriöh! Die Alpenshow

Muh! Die Bauernshow

AAIIAAH! Die Urwaldshow

Klirr! Die Rittershow

Schluck! Die Wüstenshow

Rumms! Die Gladiatorenshow

Action! Die Hollywoodshow

Brutzel! Die Kochshow

Platsch! Die Piratenshow

Tuut! Die Autoshow

Marsch! Die Bundeswehrshow

Aua! Die Ärzteshow

Tsching! Die Chinashow

Klatsch! Die Tortenshow

Tooor! Die Fußballshow

Klingeling! Die Weihnachtsshow

Schmatz! Die Valentinsshow

Hoppel! Die Ostershow

Raus! Die Ferienshow

Schock! Die Schulshow

Rutsch! Die Silvestershow

Blüh! Die Frühlingsshow

Bibber! Die Wintershow

Schluchz! Die Nostalgieshow


Der Hofnarr ist sprachlos. Wie kann man auf die Idee kommen sich solche Namen zu sichern und diese dann noch ernsthaft senden zu wollen? Den Anfang macht übrigens „Peng! Die Westernshow“ (siehe Link oben). Die Sendung ist auf jeden Fall ein Kandidat für eine genaue TV-Qualitätsüberprüfung. Vermutlich werden sich dort wieder allerlei B- und C- Promis über das Thema Cowboy und Indianer auslassen. Zwischendurch ein paar Lieder am Lagerfeuer, halbnackte Frauen, die dazu tanzen und lustige Fesselspiele mit dem Lasso. Was will der Zuschauer mehr?


Ein paar andere Shows, die Sat.1 leider vergessen hat zu sichern:


Titten! – Die Erotikshow

Ring! – Die Klingelshow

Zapp! – Die Fernsehshow

Schwitz! – Die Saunashow

Abschalten! - Die Quotenshow (Dieser Titel ist aus der TAZ)


Wer schlau ist, sichert sich schon mal die Rechte an den Namen und verkauft sie dann bald teuer an Sat.1 weiter.

Mittwoch, 5. November 2008

US-Wahl: Obama Präsident - dazu internationale Reaktionen und Pressestimmen

Nun ist es amtlich: Barack Obama (47) wird der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Von einem Kopf-an-Kopf-Rennen wie vor acht Jahren zwischen Al Gore und George W. Bush gab es keine Spur, vielmehr war die Abstimmung schon einige Stunden nach Schließung der ersten Wahllokale entschieden. Dabei sorgt Obama nicht nur als erster farbiger Präsident für ein Novum, sondern brach auch in einigen traditionell republikanischen Staaten die Vorherrschaft der McCain-Partei.

Der geschlagene Kandidat übermittelte ebenso wie der amtierende Präsident Bush jun. bereits seine Glückwünsche an Obama. Sowohl McCain als auch Obama seien an einer Zusammenarbeit interessiert, heißt es in Medienberichten. Das gehört zum politischen Spiel: Bis vor einigen Tagen wurden die Gegner im Wahlkampf schlecht gemacht, jetzt gibt man sich "gentleman-like".

In der ganzen Welt wurde die Wahl überwiegend positiv aufgenommen, insbesondere im Land von Obamas Ahnen: Kenia. Dort richtete Präsident Mwai Kibaki nach Berichten der Associated Press (AP) für Donnerstag bereits einen nationalen Feiertag ein.

Internationale Reaktionen

Barack Obama (CNN): "Amerika hat den Wechsel gewählt. (...) Der Weg, den wir vor uns haben, ist noch lang (...), aber ich hatte nie mehr Hoffnung, dass wir unsere Ziele erreichen, als heute abend. Ich verspreche euch - als ein Volk werden wir es schaffen. (...) Das ist euer Sieg!"

John McCain (CNN): "Heute habe ich für das höchste Amt in dem Land kandidiert, das ich so sehr liebe, und auch heute abend bleibe ich sein Diener."

Ted Kennedy, Demokr. Senator (CNN): "Die Wähler haben laut und deutlich gesprochen. (...) Sie haben seine Vision eines gerechteren Amerika mit mehr Chancengleichheit verstanden und sie ergriffen."

Horst Köhler, Bundespräsident (FAZ): "Sie stehen vor großen Herausforderungen, für Ihr Land, aber auch für unsere Welt insgesamt."

Angela Merkel, Bundeskanzlerin (MoPo): „[Ich wünsche Obama] Freude an seiner Arbeit, Kraft und auch das notwendige Glück. (...) „Wir werden das tun [i.e. die Zusammenarbeit] in dem Geist, das keiner alleine heute die Probleme der gesamten Welt lösen kann.“

José Manuel Barroso, EU-Kommissionspräsident (FAZ): "Wir brauchen einen 'New Deal' für eine neue Welt."

Nicolas Sarkozy, frz. Ministerpräsident (CNN): "Meine wärmsten Glückwünsche [an Obama] und mit meinen, die des gesamten französischen Volkes"

Gordon Brown, brit. Premierminister (CNN): "Eine inspirierende Kampagne. (...) Ich freue mich auf eine extrem enge Zusammenarbeit in den kommenden Monaten und Jahren."

Internationale Pressestimmen

"[Die] Rassengrenze ist durch die Entscheidung der Wähler, dem Aufruf zum Wechsel zu folgen, gefallen" (New York Times)

"Dies ist einer der Momente in der Geschichte, bei denen es nötig ist, eine Pause zu machen und sich nach den wesentlichen Fakten zu fragen. (...) [Obamas] Triumph war eindeutig und umfassend, weil er sah, was in diesem Land nicht stimmte: Das vollkommene Scheitern der Regierung, seine Bürger zu schützen." (Redaktionskommentar New York Times)

"Amerika hat sein Rendez-vous mit der Geschichte nicht verpasst." (Le Figaro)

"[McCain] hatte es verdient, zu scheitern. Aber der republikanische Kandidat war ein würdiger Gegenspieler." (Ben Macintyre, The Times)

"Eine neue Ära beginnt (...) Selten hat eine Phase des Gürtel-enger-Schnallens, des Weniger-statt-mehr mit mehr Hoffnungen und Zuversicht begonnen." (Die Zeit)

"We shall overcome: Die USA beweisen 45 Jahre nach der Rede von Martin Luther King, dass das Land reifen kann. Barack Obama kann Brücken über die Gräben bauen, die sein überaus unbeliebter Vorgänger aufgerissen hat." (Reymer Klüver, Süddeutsche)

"Die Wiederauferstehung des amerikanischen Traums" (Spiegel)

Dienstag, 4. November 2008

US-Wahl: Obama hat gewonnen!

Nein, die Wahl hat der erste schwarze Präsidentschaftskandidat noch nicht gewonnen. Allerdings scheint sein Durchbruch bereits kurz nach Mitternacht Ortszeit gekommen zu sein: Dixville Notch (New Hampshire) hat gewählt und John McCain (72) eine schallende Ohrfeige erteilt!

In dem kleinen Dorf wird traditionell schon kurz nach Mitternacht des Wahltages gewählt. Bislang war dort die Wahl in den letzten 40 Jahren immer auf den republikanischen Kandidaten gefallen - einzig im Jahre 1968 erhielt der Demokrat Hubert Humphrey die Zustimmung der Einwohner Dixville Notchs. Wie CNN berichtet, erreichte Obama (47) in der diesjährigen "General Election" mehr als doppelt so viele Stimmen wie sein Gegenkandidat: 15 Einwohner entschieden sich für ihn, lediglich sechs für John McCain. Sie folgen damit den gesamtamerikanischen Trend, denn der Schnitt aller Meinungsumfragen zur Wahl deutet auf einen Sieben-Punkte-Vorsprung Obamas hin.

Mit diesem ersten "Erdrutschsieg" ist zwar realistisch gesehen noch keine Vorentscheidung gefallen, dennoch spiegelt das Ergebnis die derzeit prognostizierte Lage der Wähler wider. Letztendlich werden es wie immer die traditionellen "swinging states" wie Florida sein, die die Wahl entscheiden. Dort steht Obama nach Umfragen allerdings besser da, als seinerzeit der demokratische Bewerber John Kerry gegenüber George W. Bush.

Morgen folgt an dieser Stelle eine Zusammenfassung der wichtigsten Pressestimmen auf das Wahlergebnis der US-Präsidentschaftswahl!

Sonntag, 2. November 2008

US-Wahlkampf: Palin fällt auf Imitator herein - oder 'Palin failin' "

Drei Tage vor der lange vorbereiteten Präsidentschaftswahl in den USA ist Sarah Palin von einem Stimmenimitator blamiert worden. Die republikanische Vizekandidatin John McCains plauderte per Telefon mit einem franko-kanadischen Komiker locker über eine Seehundjagd, ihren "Palin Porno" (keine Sorge, der Link ist jugendfrei) und persönliche Ambitionen im Weißen Haus. Das alles passierte im Glauben, am anderen Ende der Leitung spreche Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy.



Bereits vor der "Comedy-Attacke" präsentierte sich Sarah Palin desöfteren als nur bedingt öffentlichkeits-taugliche Politikerin. Noch während ihre Nominierung durch McCain bekannt wurde, lief in ihrem Heimatstaat Alaska ein gerichtliches Verfahren gegen sie. In TV-Interviews brachten sie die einfachsten Fragen aus dem Konzept. So äußerte sie etwa ihre Bedenken, ob ein Bombenanschlag auf ein Krankenhaus, indem Abtreibungen stattfinden, ein "terroristischer Akt" sei (siehe Video).

Kurz vor der Stimmenabgabe nun also der nächste Fauxpas. Großen Einfluss auf das Resultat wird er nicht haben, zumal Obama ohnehin einen - laut Umfragen - deutlichen Vorsprung hat. Dabei befindet sich Palin in guter Gesellschaft: Das kanadische Komikerteam legte unter anderem schon Sarkozy selbst herein und in Deutschland könnte man den Vorfall unter der Rubrik "Münte-Ypsilanti-Syndrom" verbuchen. Dennoch ist der Hofnarr davon überzeugt, dass Palins Offenheit und Begeisterung gegenüber "Pseudo-Sarko" belegt, dass sie in puncto Fehltritten ein würdiger Nachfolger für George W. Bush wäre. Ihre erste Reaktion auf den Anrufer: "Es ist so toll, Sie zu hören! Danke, dass Sie uns anrufen! Wir haben Hochachtung vor Ihnen - John McCain und ich, wir lieben Sie" ...

Zu hören ist der Streich bei Spiegel Online

Samstag, 1. November 2008

Tipps für Obama und für den Fernsehabend

Am heutigen Samstagabend zeigt Arte um 22.40 Uhr den Film "Tod eines Präsidenten". In diesem fiktivem Werk von Autor und Regisseur Gabriel Range wird am 19. Oktober 2007 der US-Präsident George W. Bush nach einer Rede in Chicago erschossen. Im Stile einer fiktiven Dokumentation zeigt der Film die Folgen und die Aufklärungsarbeit des Attentats. Beispielsweise wie sich Dick Cheney als neuer Präsident der USA macht oder wie Zeugen und Verdächtige vernommen werden. Erster Tatverdächtiger ist, wie sollte es anders sein, ein Syrer. Allerdings beschränkt sich der Film auf einen Zeitraum von einem Jahr nach dem Attentat.

Hofnarr findet, dass die Thematik sich auf jeden Fall interessant anhört. Wenn dieser Film nicht auf Gallileo-Niveau ist, dürfte er einem die Welt zeigen wie sie in diesem schlimmen Fall sein könnte. "Tod eines Präsidenten" wurde 2006 mit dem Internationalen Emmy ausgezeichnet.



Gestern abend sah ich zum Thema des Films passend einen satirischen Beitrag des Auslandsjournals auf 3sat. Dort wurden einige Tipps an Obama gegeben, deren Nichtbefolgen doch noch zu einer Niederlage des Hoffnungsträgers führen könnte:

1. Keine wichtigen Dokumente im Watergate-Gebäude liegen lassen!

2. Nicht mit dem Cabrio durch Dallas fahren!

3. Finger weg von den Praktikantinnen!


Wenn Barack Obama sich daran hält, sieht es momentan so aus, dass er am Dienstag triumphieren wird. Dennoch die Republikaner haben da noch einige Tricks auf Lager.