Dienstag, 29. Juli 2008

"Acht Blickwinkel": An der Realität weit vorbei

Im Film „Acht Blickwinkel“ wird ein Attentat auf den amerikanischen Präsidenten aus acht verschiedenen Perspektiven gezeigt und aufgelöst. Durch je mehr Personen einen der Regisseur blicken lässt, desto detaillierter steigt der Zuschauer in die verwinkelte Story ein. Immer mehr Geheimnisse und die wahren Gesichter der Personen offenbaren sich. Durch dieses Vorgehen bleibt der Hollywood-Streifen sehr kurzweilig und sorgt mit seinen vielen Wendungen dafür, dass nie Langeweile aufkommt, obwohl die Szenerie im Wesentlichen gleich bleibt. Bei dem Thriller schrieb Barry Levy das Drehbuch und Pete Travis führte Regie.



Mir persönlich hat die Idee des Regisseurs, den Film aus dem Sichtfeld verschiedener Personen zu erzählen sehr zugesagt. Es war mal etwas Neues und nicht das alltägliche Hollywood-„Blabla“. Protagonist Dennis Quaid überzeugt in der Rolle des Secret Service Agenten, der alles zum Guten wendet - brillieren tut er jedoch nicht. „Zum Guten wenden“ – genau in diesem Fall bleibt der Film der Fabrik Hollywood treu. Ohne Happy End geht nicht viel im Kino. Natürlich muss alles am Ende gut ausgehen. Doch in der Realität ist nicht alles so rosa. Einen Realitätsanspruch kann der Film meiner Meinung nach nicht stellen.

Nur ein Beispiel: Der Anführer der Attentäter ist auf der Flucht, fast am Ziel seines genialen Planes, plötzlich versperrt ihm ein kleines Mädchen den Weg. Anstatt das Mädchen eiskalt zu überfahren, weicht er aus und verunglückt. Die Entführung des Präsidenten ist gescheitert.

Ein mehrfacher eiskalter Mörder und Terrorrist gibt wegen eines kleinen Mädchens seinen genialen Plan auf?

Die Realität sähe wohl leider anders aus. So löst sich der Film einfallslos auf und lässt die bisherige Ideenquelle des Filmemachers jäh enden. Das kleine Mädchen, das sich auf die Straße verirrt, rettet den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Genau so wie wir es alltäglich erleben – oder nicht?

Wertung: 7,5/10

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sprachlich nicht ganz nach meinem Geschmack formuliert, inhaltlich gesehen bin ich aber ganz deiner Meinung: Sehr gute Idee für den Handlungsrahmen, das Ende jedoch unlogisch und "frustrierend".