Donnerstag, 24. Juli 2008

And the US-Presidency goes to... (Teil 2)

UPDATE ! Einer der ersten Beiträge dieses Blogs handelte von Patrice, dieser hier über Obama. Folgendes Video verbindet beides:



Ein weiteres Statement anlässlich des Obama-Besuchs

Der US-Wahlkampf bewegt die Massen, in Deutschland fast noch mehr als es die eigene Bundestagswahl täte und auch an unserem Blog geht das Thema nicht so vorüber. Sowohl der Spiegel ("Deutschland trifft den Superstar") als auch der Stern ("Obama - Erlöser oder Verführer?") titelten mit dem ersten schwarzen Präsidentschaftskandidaten.


Ich persönlich sehe mich als klaren Befürworter Obamas. Damit will ich die kritischen Anmerkungen, die ebenso hinlänglich wie seine Vorzüge diskutiert wurden (Stichwort "Heilsbringer"), nicht abstreiten. Aber ich habe in den etwa zehn Jahren seit ich anfing mich für Politik zu interessieren noch keinen Politiker erlebt, der mich derart überzeugte.

Da ist einer, der endlich mit neuen Ideen kommt. Andere sprechen von blendendem Idealismus und vielleicht lehrt uns die Zukunft, dass es naiv ist so zu denken, aber: Ich hoffe und ich erwarte, dass sich hinsichtlich Amerikas Rolle in der Welt (militärisch wie wirtschaftlich) oder der politischen Lage in der dritten Welt einiges verbessern wird. Die Klimapolitik lasse ich außen vor, da ich diesen Aspekt für eine reine Modeerscheinung im Wahlkampf halte.

Was Obama wohl so besonders macht ist seine Vita, die ihn glaubwürdig erscheinen lässt. Ein schwarzer Mann mit weißer Mutter und kenianischem Vater, der auf Hawaii und in Indonesien aufwuchs, nach Kenia fährt und sich dort zusammen mit seiner Frau einem Aids-Test unterzieht, kann dort ein Zeichen setzen. Man stelle sich nur den alten Vietnam-Veteranen McCain (in diesem Bild rechts neben Präsident Nixon) mit seinem Hollywood-Lächeln daneben vor... Sein großes Plus sind ja angeblich die wirtschaftlichen Verbindungen, die er besitzt. Lasst es mich so sagen: Die hatte ein George W. Bush auch. Dennoch ist es vollkommen richtig, dass die beiden alles andere als politische Doppelgänger sind.

Es wird spannend zu sehen sein, wie (und ob) die Nahost-Frage in den nächsten Jahren geklärt wird - schwierig wird es mit beiden Kandidaten. Obamas Weg erscheint mir jedoch besser als McCains Brechstange. Ein Problem für das beide wenig können, da es Bush jun. war, der die Büchse der Pandora 2003 wieder geöffnet hat. Doch halt: Während der Republikaner für die Invasion im Irak stimmte, lässt sich Obamas Nein auch von Kritikern nicht wegdiskutieren.

Insbesondere im Vorfeld schlug auch Obamas Berlin-Besuch hohe Wellen. Hintergrund dieser "Show-Rede" am Donnerstagabend war selbstverständlich der Wahlkampf in den Vereinigten Staaten. Darum ging es in erster Linie, auch wenn die 200.000 Zuschauer vielleicht anderer Meinung sein werden. Es ging nicht darum, die "Obamania" in Deutschland auszubauen oder einfach sein Programm hier vorzustellen. Ziel war es, den Wählern in der Heimat den europäischen Rückhalt vorzuführen. Das ist wichtig, denn unter Bush hat Amerikas Ruf bekanntlich stark gelitten: Obama dagegen präsentiert sich als erfolgreicher US-Export-Schlager.

Wie sich der Kandidat Obama als Mr. President schlagen würde, kann jetzt noch niemand sagen. Meine Wünsche für den November hat dieser Mann jetzt aber allemal.

Das ist meine Sicht der Dinge. Zuvor hatte mein Blog-Mitbegründer seine Position dargelegt.
(-->Teil 1)

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