Dienstag, 15. Juli 2008

The Wombats: „Girls, Boys & Marsupials“

Was in den letzten Jahren aus England musikalisch zu uns herüber wehte, wahrte trotz der Masse an Musik stets ein gewisses Qualitätsminimum. So auch das Trio „The Wombats“ aus Liverpool. Mit lauter Gitarrenmusik, schnellen Bässen, donnerndem Schlagzeug im rechten Augenblick und manchmal sanft begleitendem Keyboard katapultieren sie sich mit dem Album „Girls, Boys & Marsupials“ – erschien offiziell nur in Japan - über das Minimum. Musikalisch variabel bleibt die junge Band nicht nur bei einem Tempo, einem Rhythmus oder einer Richtung, sondern variiert und experimentiert von Lied zu Lied. Jeder Song erzählt seine eigene kleine Geschichte, die das Zuhören trotz der englischen Sprache absolut empfehlenswert macht. Inwiefern die Erzählungen ansprechend, sinnvoll oder nur Klamauk sind, ist individuell zu entscheiden. Lediglich in manchen Teilen ihrer Songs lassen sie ein wenig Individualität und Kreativität vermissen. Wer dieses Album nicht käuflich erwerben kann, dem empfehle ich „The Wombats Proudly Present: A Guide to Love, Loss & Desperation“. Dieses Album erschien auch in Deutschland und teilt viele der Songs mit dem hier präsentiertem Album.



1. I’m moving to New York: Erstes Lied und sofort ein absoluter Ohrwurm. Ein Albumbeginn nach Maß.
2. Lost in the Post: Ein etwas poppiger Beginn, der Rockfans übel aufstößt. Mit dem Refrain bessert sich das Lied, reicht aber nicht an die Qualität von Lied Nummer Eins heran. Erinnert ein wenig an diverse amerikanischen Teenie-Rockbands.
3. Patricia the Stripper: Der Titel verspricht Interessantes, kommt aber über eine verzweifelte und hoffnungslose Liebesanbetung nicht hinaus. Musikalisch nett und textlich witzig.
4. Party in a Forest: Der Beginn ist absolut genial. Sehr rhythmisch und gut anzuhören. Der Refrain mindert die Qualität des Liedes leider, da er für mich zu monoton und langweilig ist und im Vergleich zu den Strophen enttäuscht. Eins der wenigen Lieder bei denen ich mich freue, wenn der Refrain vorbei ist.
5. Backfire at the Disco: Sehr schönes Party-Lied. Relativ schnell und ideal zum Tanzen. Der Sänger berichtet von einem gescheitertem Date, dass für ihn nicht gut ausgeht.
6. My first Wedding: Textlich eins meiner Lieblingslieder der CD. Der Protagonist zieht über eine Hochzeit her und lässt keine Gelegenheit aus, Obszönität voll einzusetzen. Trotzdem ist die Geschichte sehr amüsant. Die instrumentale Musik tritt bei diesem Lied für mich in den Hintergrund und räumt der Geschichte ihren Platz ein.
7. The Metro Song: Sofort am Anfang lassen einen die Gitarrenakkorde unwillkürlich mit dem Fuß wippen. Die kurzen ruhigen Pausen tun der Qualität keinen Abbruch. Der Refrain ist gut, aber nicht überragend. Der beste Teil des Liedes ist die Gitarre zu Beginn jeder Strophe.
8. Derail and Crash: Nette kleine Geschichte. Geht aber in den anderen Liedern unter.
9. Little Miss Pipe Dream: Klein, aber fein. Ruhiges Lied mit einer guten orginellen Liebesgeschichte.
10. Carvan Wales: Wer zuvor fast eingeschlafen ist, wacht jetzt wieder auf, deutlich schneller ist dieses Lied. Überzeugt hat es mich trotzdem nicht so ganz.
11. Sunday T.V: Gute Medienpersiflage.
12. Acapella: Die Jungs lassen ihr musikalisches Können aufblitzen und machen auch ganz ohne Instrumente einen guten Eindruck.

Bewertung: 7,5/10 Punkte
Vergleichbar mit: Maximo Park, The Rakes

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin!

Wenn du im weiteren Verlauf das deutsche Album "The Wombats Proudly Present: A Guide to Love, Loss & Desperation“ erwähnst könntest du auch das Lied "Let's Dance To Joy Division" hinzufügen, da dies auf dem deutschen Album vorhanden ist und es auch einen wichtigen Titel darstellt.

MfG David

politischer hofnarr 2 hat gesagt…

Hallo David,
Ich habe das Album ja nur erwähnt und nicht rezensiert. Deswegen bin ich auch nicht auf die Titel dieses Albums eingegangen. Vielleich hole ich das später nocheinmal nach. Aber danke für den Hinweis und das Interesse.